Im Jetzt sein

Hier lest ihr Auszüge aus meinem gerade enstehenden Buch über das Leben von Antanael und seinem Schützling

Antanael lief unruhig hin und her, seine regenbogenfarbenen Energien flirrten vor Aufregung!

Wie könnte er Filomena nur davon abhalten, soviel in ihr neues Leben zu packen. Sie war ja nicht zu bremsen. Grade saß sie mit ihren Mitspielern auf der 11. Wolke im 22. Distrikt und plante mit roten Wangen ihren neuen Erdengang.......

Da würde Arbeit auf ihn zukommen! Aber er liebte seinen Schützling so sehr, das er es schon schaffen würde. Die kleinen defizilen Aufgaben, die nötig waren, um alles in die Wege zu leiten, die machten ihm zu schaffen. Es war so verflochten mit den Leben anderer Seelen, dass er seinen, extra für Schutzengel konzipierten EC (Engelcomputer), materialisierte und anfing, das Programm einzugeben. Ein bisschen früh vielleicht, aber er wollte ja nichts vergessen! Fehler können Schutzengel sich nicht leisten!

Filomena und er hatten schon so viele Leben miteinander erlebt und immer ging alles genau nach Plan. So beruhigte sich Antanael und schlürfte seine Sternenstaublimonade.

Filomena indessen lachte grade glockenhell, weil ihr eine prima Idee gekommen war:

„Ich setz schon im Mutterleib mein Hauptthema, dann verliere ich keine Zeit!“

Katharina verschluckte sich an ihrem Wolkentee und fragte stirnrunzelnd und hustend:“ übertreibst du nicht mal wieder?

Sie kannten sich schon Äonen. So, wie Antanael seinen Schützling! Sie kamen aus der gleichen Seelenfamilie und liebten es, gemeinsam auf der Erde zu weilen.

„Nö, ich übertreibe nicht, es ist doch einfacher, ich plane die Hauptaufgabe ganz früh, dann ist sie irgendwie offensichtlicher, ich muß mich nur dran erinnern!“

„Hahahahaha“, Katharina hielt sich den Bauch vor lachen und stellte vorsichtshalber ihren Tee ab. „Daran erinnern! Dass ich nicht lache, wenn das so einfach wäre“

Filomena grinste und blieb bei ihrer Idee. Sie ging sogar noch weiter, sie bat Katharina, mit ihr in den Mutterleib zu kommen und dann im 3. Schwangerschaftsmonat einfach wieder zu gehen!

„Du spinnst ja, warum sollte ich denn das tun, dann bin ich ja nicht mit dir zusammen!

Ich dachte, wir wollten zusammen gehen?!“ Entrüstet schob sie sich einen himmelblauen Bonbon in den Mund und kaute nachdenklich darauf herum.

Filomena nahm Katharina liebevoll in den Arm und sagte: „ Süße, entspann dich, ich hab eine ganz tolle Idee, du kommst dann 20 Jahre später einfach als mein Kind zu mir!“

Antanael verdrehte die Augen und zog es vor, sich als Regenbogenenergie einmal um sich selber zu drehen und den Sonnenaufgang über dem Meer bei Neuseeland anzusehen.

Er genoss dieses Schauspiel und seine Energien bewegten sich der Sonne hinterher, um viele Sonnenaufgänge anzuschauen und er verlor sich in seinen Gedanken.

Noch brauchte ihn Filomena nicht, sein EC lief jetzt von alleine mit und zeichnete ihre Pläne auf.

Ihm fiel ein ganz besonderes Leben mit ihr ein, wo seine ganze Kunst gefragt war und er bekam heute noch ein breites Grinsen ins Gesicht, wenn er daran dachte!

Er sah alles vor sich, als sei es grade jetzt, und er wusste ja auch, alles ist im selben Moment, nur die Illusionen geben uns Zeit vor.

Im anderen Jetzt also beugte sich Filomena über eine wunderschöne Schale, an der Katzen ringsherum geformt waren und mit ihren Köpfen in die Schale schauten, alles aus reinem Gold. Eine wunderschöne Arbeit, mit einem weniger schönen Inhalt.

Gift barg sie und Filomena, die in diesem Leben in Ägypten, Saba hieß, entnahm dieser Schale ein Quäntchen von dem hochgiftigen, geschmacklosen Pulver, um es in das Getränk für Echnaton zu tun.

Drei Hexenmeister waren angereist, um dieses Gift zu bringen, die richtige Dosierung zu bewachen und Saba´s Aufgabe war es nun, Echnaton davon zu geben!

Er sollte in einen todesähnlichen Schlaf fallen, denn er war im Weg! Zu gefährlich für die Macht bessenen Konkurrenten, die vermeiden wollten, dass Echnaton dem Volk seine Weisheiten schenkte. Normales Gift hätte Echnaton nicht geschadet. So aber brachten die drei Nubischen Hexenmeister ein Gebräu, so, wie es in Haiti hergestellt wird, wenn man will, dass jemand tot aussieht. Bei einer öffentlichen Versammlung, die von den Priestern und dem Militär zu diesem Zwecke einberufen  wurde, war es nun Sabas Aufgabe ihm den Trunk zu überreichen. Alle Lebenszeichen erloschen scheinbar und man brachte Echnaton sofort in einen Sarkophag, der schon bereit stand. Sie legten einen Deckel mit einem magischen Siegel obenauf auf den Sarkophag und begruben ihn an einer verborgenen Stelle. Echnaton habe fast 2000 Jahre lang im Sarg warten müssen, bis die Siegel brachen, und mit ihm der Zauberbann.

Für einen Unsterblichen, wie Echnaton, war das wie ein Nachmittagsschläfchen und er kehrte in die heiligen Hallen von Amenti zurück.

Ob er das wirklich zuließ, was man ihm da antat und was Filo in ihrem neuen Erden-Leben darüber erfährt, das ist Teil eines späteren Kapitels.

Nun kannst du dir also vorstellen, dass Antanaels ganzes Können nötig war, er musste soviel planen, Saba musste beschützt werden, damit sie für das große Ganze arbeiten konnte. Antanael und viele andere Engel waren vollauf beschäftigt, die ihnen gestellte Aufgabe gut zu lösen. Solche Begebenheiten eines Lebens, entfalteten oft auf tausende Jahre hinaus ihre Wirkung. Nichts war nur für ein Leben!

Die Engel behielten immer den Überblick und hatten alle Erzengel und aufgestiegenen Meister als große Kraft und Hilfe an ihrer Seite.

Antanael schwebte dem nächsten Sonnenaufgang entgegen und ihm fiel ein, wie Filomena gucken würde, wenn sie sich in dem jetzt geplanten Leben, erinnern würde, dass sie Saba gewesen war und eine kleine weitere Überraschung dazu hatte er schon in seinem EC eingespeichert!

Es war ihre Zeit, Filomenas Zeit, in diesem zukünftigen Leben aufzuwachen und sich ihres jetzigen Bewusstseins auch auf Erden bewusst zu werden! Sie sollte sich erinnern, dass sie ein Teil des großen Ganzen ist und um das spannend zu machen, musste erst einmal viel Verwirrung geschaffen werden. So leicht machte man es sich nicht, wenn man zu einem neuen Erdenspiel antrat.

Während Antanael sich seinem Lichtspielvergnügen hingab, hatte Filomena fast alle ihre Mitspieler versammelt und war höchst zufrieden! Der Wolkenraum war voll von Seelen, die teilweise sogar schon wieder auf Erden lebten. Im Schlaf kann die Seele den Körper leicht verlassen und so wählte Filomena die Erdennacht, um alle dort bereits inkarnierten Seelen zu rufen. Da in Neuseeland grade die Sonne aufgegangen war, war es in dem Land, in dem Filomena zur Erde reisen wollte, jetzt Nacht. Die versammelte Runde war lebhaft in Diskussionen um ihren Lebensplan vertieft und die Atmosphäre sehr liebevoll! Jeder achtete den Plan und wollte sein Bestes dazu beitragen und auch davon lernen.

So kam die zukünftige Schwester von Filomena auf die Idee, besonders berechnend und gemein zu sein, damit Filomena lernen konnte, ihre eigene Stärke zu entwickeln und sich nichts sagen zu lassen, aber vor allem auch vergeben zu können. Das sie durch ihren anfänglichen Protest und ihre Aufsässigkeit gegen ihre Schwester, den Zorn des zukünftigen Papas auf sich ziehen würde, war auch ein Teil des Spiels.

Besonders erfreut, war Filomena, das ihr Papa, der schon auf der Erde lebte, damit einverstanden war, so zu tun, als wolle er sie nicht, als Mädchen, sondern als Sohn und er hatte sich sogar einen Jungennamen ausgedacht, mit dem er sie dann 5 Jahre lang rief.

Da klatschte sie in die Hände und sagte: das ist großartig, denn dann kommt die Hauptaufgabe noch mehr zum tragen! Was eine gute Idee.

Antanael, der mit seinen Energien nicht nur bei den Lichtspielen der Sonne war, sondern mit einem Teil seines Bewusstseins bei Filomena, runzelte seine Stirn.

Er wusste, wie weh es dem Erdenkind dort unten dann tun würde, wenn der Papa die Tochter in ihr erkennt und die Erwartung an einen, seinen Sohn aufgibt. Er sah auch die Folgen, die sich durch Filomenas halbes Leben ziehen würde und jede Beziehung zu einem Mann stark beeinflussen sollte.

Der Schutzengel seufzte und sagte zur Sonne: „sie spielen, ja, und sie wollen was dazu lernen, Erfahrungen für Gott in seiner Gesamtheit sammeln, aber müssen sie es immer nur mit Leid tun?“

Er konnte das nicht verstehen, denn hier , in seiner Welt, da regierte doch nur Liebe, alles war Liebe, es war fast grell, das Licht, soviel Liebe gab es hier und sie gingen runter, um zu leiden! Wer sollte das verstehen?!

Aber akzeptieren, ja, das musste man, dazu war er geschaffen. Diesen großen Meisterseelen zur Verfügung zu stehen, zu helfen, da zu sein, wenn es wichtig war und alles zu tun, um die Pläne gelingen zu lassen.

Eine wundervolle Aufgabe wäre das, wenn man nicht grade so mitfühlend war.

Das war seine wunde Stelle, als Engel so mitzufühlen, das war nicht gut!

Einfach liebend da zu seine, seine Arbeit zu machen, ja. Aber mitfühlen…das war schwer! Kein Wunder, dass er zu Filomena gehörte. Auch sie war so ein mitfühlendes Wesen und machte sich dadurch manche Aufgabe schwerer, als sie sein müsste.

Er beugte sich vor, um sich die versammelte Runde genauer anzusehen. Dort saß also die zukünftige Schwester, die bereits lebte, ein kleines Kind auf Erden war. Sie hatte einen schweren Part, sie sollte für Filomena immer nur die Böse spielen. Es war der Plan, dass sie so verschieden waren, wie Tag und Nacht. Keiner konnte den anderen so recht verstehen und der Streit von Beginn an, war damit vorprogrammiert. Zufriedene Gesichter hier oben, Disharmonie dort unten. Die Eltern, die bereit waren, wieder in Filomenas neuem Erdenleben eine Rolle zu spielen, würden sich scheiden lassen, die Kinder trennen und die tiefe Liebe Filomenas nicht wirklich annehmen können. Auch sie sollten Filomena nicht richtig verstehen können. Sie wollte die Erfahrung machen, dass es egal ist, was andere Menschen denken.

Die Großmutter würde die vorerst einzige sein, die Filomena beibringen würde, bedingungslos zu lieben. Vom ersten Tag der Geburt an, spielte diese Großmutter eine besondere Rolle in ihrem Leben. So war es abgemacht und das Grundgerüst des Erdenganges für Filomenas Kindheit stand nun fest.

Ein Verlust jagte den anderen, eine gute Wahl um Vertrauen und loslassen zu lernen und den Halt aus dem Inneren zu finden! Ob sie das schaffen würde?

Antanael sah Katharina an, die leichte Zweifel hatte, ob sie Filomena als Mutter würde akzeptieren können. Er fühlte, das sie dann aber erkannte, durch diese Mutter, einen starken, spirituellen und äußerst hilfreichen Freund im Leben ganz nah bei sich zu haben und das ihre letzten Reste von Unbehagen nun verschwanden.

Antanaels EC hatte zu tun, er nahm alles auf, sortierte sofort die ineinander greifenden Leben, gab die Informationen an die Schutzengel betroffener Spielgefährten weiter und sicherte somit den reibungslosen Ablauf dort unten.

Die Engel, die ebenfalls alle um ihre Menschen versammelt waren, hatten nun den Ausdruck höchster Liebe in ihrem Antlitz. Wie sehr bewunderten und liebten sie diese Meister, die immer und immer wieder in die Trennung gingen und das freiwillig, um für das Große Ganze Erfahrungen zu sammeln. Wie dankbar waren sie, zu spüren, dass sich das Prinzip des Leidens langsam auflöste! Wenn Filomena in der Mitte ihres Lebens war, sollten ganz neue, wunderbare Erkenntnisse und Möglichkeiten das Leiden ablösen. Manch Engel wünschte, auch den Mut zu haben, die Welt der Liebe zu verlassen, um in diesem Spiel mitzuwirken.

Die größte Herausforderung für die Meister bestand darin, ihr göttliches Bewusstsein zu erinnern. Dafür brauchten sie oft ein ganzes Leben und meist gelang es nicht einmal und was erlitten sie alles und das freiwillig. Doch kaum waren sie zurück, in der Welt der Liebe, planten sie ein nächstes Erdenleben.

Es war kaum zu glauben, mit welchem Mut sie immer und immer wieder auf die Erde sprangen, um für das Große Ganze weiter Erfahrung um Erfahrung zu sammeln.

Filomena bekam von Antanaels Gedanken und Gefühlen nichts mit und saß mit strahlenden Augen in der Mitte ihrer Mitspieler und war ganz begeistert von ihren Plänen. Ihr Hauptthema, die Verlustangst, kombinierte sie mit einem mangelnden Selbstwert und dem Gefühl, niemanden etwas recht machen zu können. Das wollte sie lernen in ihrem Erdenleben und dafür hatte sie sich alles ausgedacht! Ihre Stärke, die aus einem liebenden, unendlich weiten Herzen bestand, das Ozeane füllen konnte, mit tiefer Liebe, wollte sie in diesem Leben erkennen. Es sollte ihr auch egal sein, ob jemand diese Liebe annehmen konnte oder nicht. Ein großes Paket hatte sie da geschnürt. Antanael glühte vor Liebe zu ihr!

Natürlich gab es auch die Gegenreaktionen, es war alles ineinander verflochten, jeder Mitspieler hatte seine Lernaufgaben, die damit verbunden waren und es war allgemeine Heiterkeit, wie das alles umgesetzt werden sollte.

In diese Heiterkeit fragte dann Katharina unvermittelt:

„Sag mal, Filomena, hast du eigentlich schon deine große Liebe für das Leben geplant. Wird das dann mein Papa sein?“

Das Gesicht von Filomena erheiterte alle so sehr, das sie Sternenstaub versprühten und die Wolken schaukelten, weil sie so lachen mussten.

„Öhm, eh, hm, äh“ sie hustete verlegen, „ich dachte, ich mach’s wie immer und gehe mit dir?“ und sie sah in tiefer Liebe Emanuel an, der neben ihr saß.

Emanuel nahm sie liebevoll in den Arm und sagte: „aber nicht schon wieder als Ehepaar, das wird langweilig, Filo“

„Och“, maulte diese, „es ist doch immer so schön mir dir!“

„He, Süße, ich denke, du willst Verlustangst bearbeiten und wenn wir wieder heiraten, dann bleiben wir doch zusammen!“

„was haste denn dann für einen Vorschlag?“, himmelte Filo ihren Emanuel an, ihre Zwillingsseele.

„ Nun“ sagte Emanuel, „wir treffen uns, wenn du wieder frei bist, aber ich heirate dann und wir kommen zusammen, gehen aber wieder auseinander und das immer wieder. So wirst du richtig schön trainiert im Loslassen“

Filo maulte, sie hatte schon langsam keine Lust mehr, ohne ihre Dualseele auf die Erde zu gehen. „und bitte schön, Emanuel, was bringt das dir?“ „Ist doch klar, Süße, ich lerne, Liebe anzunehmen und meine Angst davor loszulassen! Mich zu öffnen, mein Mangelsyndrom zu erkennen und loszulassen und vor allem, Liebes, mein Herz zu öffnen und wieder zu erkennen, wer ich wirklich bin. Das wird dein Geschenk an mich sein!“

Der Blick, den Filomena ihrem Liebsten nun schenkte, war Filmreif. Sie schmolz geradezu dahin und lehnte sich bei ihrem männlichen Tei, ihrer Dualseele an.

Sie beschlossen, dass dieses Leben das Letzte sein sollte, in dem sie sich trennten und dass sie danach wieder verschmolzen zu einer Seele.

„Hach, muß Liebe schön sein“, Antanael verdrehte schon wieder die Augen und sah bereits die Schmerzen, die Filo, seine geliebte Freundin erdulden musste, wegen dieser vielen Trennungen. Naja, es würde ja das letzte Leben sein. Aller Job neigte sich dem Ende, also würden sie noch einmal alles geben!

„Ach“, fragte Katharina, die kleine pfiffige Seelenschwester von Filo, „nur mal so nebenbei, wer entdeckt denn diesmal wen?“ und schaute die zwei Turteltäubchen herausfordernd an. „Ich bin dran“ lächelte der schöne Emanuel und duldete keine Widerrede! „Dann ist mein Vater also jemand anderes!“, überlegte Kathi. Sie versuchte in ihren Erinnerungen den hervor zu holen, der als Bestes geeignet wäre und sah Dietmar an, der auch schon auf Erden weilte, aber in die Illustre runde gekommen war. „Dann ist dir aber auch klar“, sagte er, dass ich keine Kinder mögen werde und ein Vater bin, der keine Verantwortung übernimmt, dir keine Grenzen setzen wird!“ „Klar“, grinste Kathi ihn an, sonst wärst du mir ja nicht eingefallen!“

Sie umarmten sich und besprachen ihre Pläne genauer.

Die Runde kam nun langsam zum Ende, alles war besprochen, alle Pläne fertig, die EC`s aller Beteiligten, und derer waren viele, sorgfältig programmiert.



2. Kapitel

Ein neues Spiel beginnt

Im Juni ging es ganz nach Plan. Die zukünftigen Eltern von Filo taten das ihre, um die Erdenreise zu ermöglichen. Katharina und Filomena gaben ihre Energien in den Leib der zukünftigen Mutter, blieben aber vorerst noch in den Himmelreichen. Die Mutter merkte nichts von einer Schwangerschaft und vorsorgte ihr erstes Kind, auch ein Mädchen, sie hieß Tanja. Filo und Kathi waren jetzt sehr oft in der Nähe der neuen Familie und betrachteten sich den Ort, an den sie sich wieder auf die Erde begeben wollten.

Antanael war immer dabei, zumindest mit seinen Energien, als Schutzengel für Filomena. Dieses Wunder, wenn ein so großes Wesen, ein göttliches, erhabenes Wesen, sich aufmachte, zu einem neuen Erdenspiel und sich hilflos und vermeintlich unwissend wieder in die Rolle eines Babys begab, faszinierte ihn jedes Mal.

Das Vergessen geschah nicht sofort, noch wussten die großen Engel, diese Meister, alles, wenn sie in den Leib der Mutter gingen. War es ein Wunder, wenn sie so oft schrieen? Nun waren sie aufgeliefert, nur ein Tod konnte sie wieder zu dem Gott machen, der sie auch waren. Jetzt stand aber die Neugeburt in das Erdenleben an und bescherte ihnen zuerst einmal den Tod im Himmel. Die Zweifel, die eine werdende Mutter hat, bekamen die Meisterengel jedes Mal genauso mit, wie die Gefühle des Vaters. Im Mutterleib, ganz nach Plan wurde nun also Filo´s erste Lebenswunde gestartet.

Dazu mussten sie ihre großen, überirdisch großen göttlichen Energien in den kleinen Leib pressen, kaum einen Zentimeter maß er, und mit all ihrer Energie nun hinein gehen, um das erste Leid zu erfahren. Kathi war in ihrer menschlichen Form, als Embryo sehr verstört darüber, was sich beim irdischen Vater im Herzen abspielte. Kummer und Leid trug es, sein Herz! Kathi wurde so traurig, dass sie beschloß, diesen Platz zu verlassen! Diese Bürde wollte sie nicht mit tragen, dass war der Vorsatz für ihre weggehen gewesen. Sie wollte, dass Filomena mitkommt, hatte gemäß ihrer Vereinbarung kurzfristig „vergessen“, dass Filo bleiben wollte. Ein Kampf begann, bei dem Katharina ihre Schwester mitziehen wollte, um nicht alleine zu gehen. Filo aber drängte sich mit all ihrer Kraft und Energie in die Falten des Muttergefäßes, der Gebärmutter, um zu bleiben. Sie stemmte sich mit Mut und Entschlossenheit gegen das ziehen und zerren ihrer Schwester und hatte Erfolg.

„Hilfe, Hilfe, oh nein““ rief die zukünftige Mutter in der Küche, und betrachtete den riesigen Blutflecken unter sich. Es waren erkennbar auch größere Teile zu sehen, nicht nur Periodenblut und Anna wusste es sofort: sie hatte gerade eine Fehlgeburt gehabt! Es hörte sie ohnehin keiner und so wischte sie das viele Blut weg und legte sich ermattet in ihr Bett. Ihre kleine Tochter war bei der Oma und so hatte sie Zeit, sich zu erholen. Zeit, sich zu erholen von dem Schock, schwanger gewesen zu sein und dann ihr Kind verloren zu haben. Es war bereits das zweite, das sie verlor. Dann wurde ihr klar, dass sie jetzt ein Problem weniger hatte und sie beruhigte sich. Ein Kind, das hätte ihr jetzt nicht gut getan! Die Ehe war etwas schwierig und mit einem Kind hatte sie schon genug zu tun. Zu einem Arzt würde sie nicht gehen, denn was sollte der noch tun, das Kind war sowieso weg. Ihrem Mann wollte sie auch nichts davon sagen, sie war noch so jung und unsicher in ihrer Ehe. Sie drehte sie sich um und schaukelte sich in den Schlaf. Alle Gedanken verflogen und sie schlief tief. Nicht wissend, das viele Engel um sie waren. Alle kümmerten sich um sie und gaben ihr himmlische Kräfte und Energien, damit sie sich erholen konnte, für die Schwangerschaft, denn Filo war ja noch da. Katharina, die nun sofort wieder das große, wundervoll leuchtende, göttliche Wesen war, schwebte neben Anna und dankte ihr, für die drei Monate, die sie in ihren Energien hatte baden können und dass sie das Menschsein fühlen konnte. Sie dankte Anna, dass sie zu dem Plan für alle beitrug und verließ auch ihre Schwester Filomena.

Antanael dachte, wie schön das ist, dass die Wesen vor der Geburt, ganz nach Belieben aus und ein gehen können, in den Körper der Mutter. Manchmal kamen sie erst kurz vor der Geburt ganz in den Leib der Mutter. Zum Beispiel, wenn ein Mensch erst noch sterben musste und sich sofort wieder gebären wollte. In diesen energetisch aufregenden Zeiten, wollten alle dabei sein und sie ließen sich manchmal kaum Zeit, ihren Erdengang aufzuarbeiten. Antanael bewunderte den Mut, mit dem sie immer und immer wieder auf die Erde sprangen. Zwar konnten sie als Menschen sehr viele Dinge, die man hier nicht konnte, aber er, da er fühlen konnte, beneidete sie nicht. Zu groß das Leid, das sie sich aufbürdeten, nein, das brauchte er nun wirklich nicht. Es reichte schon, dass er alle Hände voll zutun hatte, deshalb. Aber, wozu dachte er über solche Dinge nach, es war nun mal sein Job. Er seufzte und sah den Elfen und Feen nach, die hier lebhaft umherschwirrten. Eine von ihnen, die sehr mit ihm und Filo verbunden war, blies ihm etwas Feenstaub ins Gesicht und lachte über sein darauf folgendes lautes : Ha Ha Hatschi. Sie wackelte mit ihren schönen bunten Flügeln vor ihm und sagte mit ihrer glockenhellen Stimme: „Antanilein, wie du gucken kannst, einfach süß!“ Glaubt ihr, dass Engel rot werden können? Dieser kann es

Filo blieb jetzt einige Irdentage in der Gebärmutter, damit das geplante Trauma seine Wirkung entfalten konnte. Dann erhob sie sich noch einmal zu den himmlischen Reichen und dankte Kathi für die gute Erfüllung des Planes und sie besprachen noch einmal, dass sie sich wieder treffen wollten, wenn Filo 20 war. Lange umarmten sie sich, regenbogenfarbene Lichter umschwirrten sie und Kati entschwand mit ihrem Schutzengel in den höheren Reichen. Filo indes sah ihren geliebten Schutzengel an und fragte ihn: „Wann wirst du für mich unsichtbar sein, Antanael?“ „Ich denke, Liebes, wenn du 7 bist, dann werde ich nur noch zu fühlen sein, wenn du mich am nötigsten hast. Um mich zu sehen, wirst du warten müssen, bis du dein Bewusstsein auf Erden wieder gefunden hast.“ „Oh, liebster Antanael, dass ist immer das Schlimmste, dich dann nicht mehr zu sehen und auch nicht mehr wirklich zu wissen, dass du da bist!“ warf sich Filo schluchzend ihrem Engel in die Arme.

Der verdrückte sich ein paar regenbogenfarbene Tränen, „verflixt, Schutzengel weinen nicht“, dachte er grummelnd und barg seine geliebte Filo an seinem schillernden Körper.

Anna wachte auf und fühlte sich seltsam gestärkt. Sie hatte intensiv geträumt.

„Komisch“, dachte sie, da war ein Kind in meinem Traum, das mir gedankt hat…“

Sie schüttelte sich und sah noch mal in der Küche nach, ob alles sauber war. Ihr Mann war äußerlich ein ganzer Kerl. Stark, mutig und sehr verantwortungsbewusst, aber innerlich war er sehr sensibel und sie wollte ihn nicht aufregen. Sie fühlte sich sowieso seltsam geborgen und wunderte sich. Fast schien es ihr, als sei das alles nur in ihrem Traum gewesen. Sie bereitete Essen vor und freute sich schon auf die nächste Stunde, wenn die Großeltern mit Tanja zurückkamen. Die Ablenkung würde

Ihr gut tun.

Nach zwei weiteren Monaten war sie nun doch wieder in Sorge, weil ihre Periode noch nicht gekommen war. Zuerst hatte sie gedacht, es läge an der Fehlgeburt und den hormonellen Nachwirkungen, nun aber war sie sich nicht mehr so sicher. Es schien sich auch etwas in ihrem Körper zu regen. Filo, die die Gedanken der Mutter sah, weil sie gerade außerhalb um sie herum weilte mit ihren Energien, lächelte in sich hinein. Morgen werde ich ihr eine Bewegung schicken!



3. Kapitel

Der Erdengang beginnt

27. Februar 1956, es ist minus 18° und natürlich ist es immer nachts!

Immer müssen sie nachts kommen! Anna und Erich waren unterwegs, in die Uniklinik der nächst größeren Stadt.

Die Bewegung, die Filo ihrer Mama geschickt hatte, war schon lange her.

Sie wurde erwartet und das nächste Menschendrama auch! Denn eine Blutkrankheit der Mutter bedrohte Filos Leben. Antikörper sollten ihr Blut vergiften, es musste sofort ausgetauscht werden. Antanael tat nun ganze Arbeit, damit der Plan gelang.

Erst einmal hatte man so ein Kind retten können. Der Engel sorgte nun dafür, dass alle Ärzte und Krankenschwestern zur rechten Zeit am rechten Ort waren und das Blut von seinem Schützling sofort ausgetauscht werden konnte. Andernfalls wäre der Plan misslungen. Wie war es anders zu erwarten, als dass er seine Arbeit gut machte! Für die nächsten 6 Wochen war Filo nun alleine in dem Bettchen in der Uniklinik, Antanael um sie herum. Ihn sahen nur die Babys. Jedes hatte seinen Schutzengel dabei und so wurde die Zeit nicht kurz. Die Babys und ihre Engel kommunizierten alle untereinander und sie hatten eine gute Zeit. Wer glaubte dass schon, wenn er auf eine Baby Intensiv Station kommt, das es den Seelen der Babys gut geht! Auf den anderen Ebenen wurde also viel gelacht und geredet und dennoch gelang der Plan, dass Filo kein Urvertrauen als Menschenkind haben würde.

Es ist wie immer im Leben: alles eine Frage der Betrachtungsweise!

Alles also im grünen Bereich, der EC konnte schon den wichtigsten Teil:

die Geburt mit: Erfolg als erledigt markieren!

Erich war zutiefst enttäuscht, sein Sohn war eine Tochter. Das konnte und wollte er nicht akzeptieren. Noch ein Kind mehr wollte er nicht bekommen, also musste seine 2. Tochter ein Junge sein! Reiten sollte er lernen und Ski fahren und wild sein, wie er zu seiner Zeit. So nannte er seine neu geborene Tochter nicht Gretel, wie Anna es tat, sondern Andi, weil sein Sohn Andreas geheißen hätte!

Anna hatte nicht wirklich ein Problem damit, denn Andi, das konnte auch von Andrea kommen und so hatte Erich sein Kind, wie er es wünschte. Hauptsache, alle waren zufrieden.

Antanael hatte nicht sehr viel zu tun, ein paar Dinge hin und her, alles im normalen Bereich. Viel mehr Freude hatte er an den irdischen Nächten, wenn Filo ihren Körper verließ und sich tummelte in himmlischen Sphären.

„Andi, Andi, komm mal her!“ befahl der Vater barsch. Klein Andi schlich schuldbewusst den Flur entlang, in die Küche und hatte ein wenig Angst vorm Papa. Dabei musste der eher lachen. Aber das sahen nur Antanael und Erich. Andi hatte Spuren hinterlassen! Neben dem Glas Gewürzgurken waren die Tropfen des Gurkenwassers zu sehen und es fehlten eine beträchtliche Menge Gurken! Erich dachte: „ was das Kind nur an Gurken findet…“Antanael dachte: „immer wieder das gleiche Spiel, sie liebt Gurken nunmal, salzig oder sauer, am liebsten aber viele!“ Die Schelte verlief harmlos und die Liebe zu seinem „ Sohn“ war Erich anzusehen. War er doch selber auch so ein Lausejunge gewesen. Morgen würden sie in Urlaub fahren, nach Österreich und er hatte nun genug andere Dinge zu tun, als sich um die Gurken zu kümmern, die Anna wohl in den Nudelsalat für die Fahrt hatte machen wollen. Er holte aus dem Vorratsschrank ein neues Glas und stellte es neben den Topf gekochte Nudeln. Andi konnte er nichts nachtragen, zu stolz war er auf den Jungen, der so wild war, wie er früher!

„Papa, Papa, guckmal, wie ich das schon kann“ ruft Andi aufgeregt und fährt auf Skiern einen kleinen Abhang hinunter. Es geht wirklich gut, denkt der Papa und beschließt seinen Andi zu dem Skiwettbewerb anzumelden, der am Ende ihrer Ferien in der Ramsau für Kinder stattfindet. Karli und Hansi nehmen als richtige Steiermarker auch teil und so will er mitgehen, mit seinem Sohn!

So übt er also weiter mit dem Kind. Soviel mit dem Papa zusammen zu sein, lässt Andi glückselig den Urlaub genießen und er verbessert seine Leistungen immer mehr.

Antanael hält manches Mal die Hand hin, um Stürze zu vermeiden und freut sich, dass Filo ihn immer anlächelt, wenn sie es merkt. Der Tag des Wettkampfes nähert sich und alle Kinder sind freudig aufgeregt. Karli und Hansi fahren schon fast solange Ski, wie sie laufen können und sind geschickt und schnell. Andi schaut ihnen oft zu und freut sich mit ihnen. Sie kennt den Wettkampf um den ersten Preis noch nicht, dass ist ihr völlig egal. Sie will einfach fahren und dem Papa eine Freude machen.

Der Engel, der um den Plan weiß, bereitet sich schon vor. Er umgibt Filomena nun wie ein Licht und ist nur noch an ihrer Seite. Der Tag des Wettkampfes kommt! Hansi gewinnt, Karli wird zweiter und Andi? Andi strahlt, sie ist so gut gefahren und rennt auf den Papa zu, umarmt ihn und ihre Augen leuchten vor Liebe. Erich kann seine Enttäuschung kaum unterdrücken. Dass er letzter werden würde, sein Andi, hätte Erich nun nicht gedacht und er drehte sich um und ging in die Blockhütte, bestellte einen Jagertee. Andi stand draußen, sah dem Papa traurig nach und stapfte durch den Schnee hinterher. „Papa, du Papa, bin ich nicht toll gefahren?“ fragte sie. „Ja, schon ganz gut“, brummelte er und: „bist ja auch kein Österreicher“!

Andi lachte „ja, das weiß ich doch. Du bist ja komisch. Karli und Hansi sind Österreicher, Papa!“ Er stellte ihr eine Orangade hin, eine Limonade in einer bauchigen Flasche. Andi dachte, dass es besser sei, dem Vater aus dem Weg zu gehen, sie wusste auch nicht genau warum. Antanael schon, er hatte ihr den Energieschubs von hinten gegeben. Erich sollte jetzt alleine sein. So rannte sein Schützling zu Karli und Hansi und alle waren glücklich, wenn auch Andi ein merkwürdiges flaues Gefühl im Bauch hatte. Aber nach der Limonade war es schon wieder vergessen.












nächste Seite

Home